Es ist eine Geschichte von einem angehenden Schauspieler, der bei seinem Debüt einen – würde es scheinen – einfachen Satz sagen sollte: „König, Dein Diener ist gekommen, um Dir zu huldigen”.
Der junge Mann dachte lange und intensiv nach, konnte aber keinen richtigen – wie es ihm schien – Ton finden, wie er es sagen sollte. Er ging also zu einem Meister und bat ihn um Rat. Der Meister sprach zu ihm: „Junger Mann, lass Dir die gesamte Situation durch den Kopf gehen. Der König ist der wichtigste und wer ihn besucht und zu welchem Zweck auch immer, spielt eigentlich keine Rolle. Du musst somit den König betonen”.
Der junge Mann bedankte sich, wurde aber seiner Zweifel nicht los. Er beschloss also, die gleiche Frage an einen zweiten Meister zu richten. Von diesem bekam er zu hören: „Junger Mann, alle wissen ohnehin, dass der König der wichtigste sei. Von Bedeutung ist somit, wer ihn besucht. Du muss daher das Wort Diener unterstreichen”.
Immer noch voller Zweifel ging der junge Schauspieler zu einem weiteren, dritten Meister; dieser sagte dagegen: ”Junger Mann, alle können doch sehen, dass zum König, der wichtigsten Person, sein Diener gekommen ist. Es kommt also darauf an, zu welchem Zweck er den König besucht. Du sollst betonen: um Dir zu huldigen”.
Als es endlich zu der Premiere kam, war der Debütant nicht mehr imstande, ein einziges Wort zu sprechen. Der König, von einem erfahrenen Schauspieler gespielt, sagte nach gespenstisch langen Sekunden absoluter Stille: „Also, mein Diener, ich sehe, du bis gekommen, um deinem König zu huldigen?”. Eine Antwort des unglückseligen Debütanten war nur ein „M-hm...”.
Soviel die Anekdote. Ich habe mir aber eine Forstsetzung ausgedacht. Denn ich habe mir vorgestellt, ich wäre der vierte Meister, bei dem der junge Schauspieler um Rat ersuchte. Was könnte ich ihm antworten? „Junger Mann. Sprich, wie du willst, es muss nur logisch und verständlich sein. Du darfst aber nur nicht so sagen: Kö nigDein, Die nerist gekom menum DirEhre zuer weisen. Übrigens, wenn du es unbedingt willst, sprich es auch so. Versuch nur später jemand finden, der dir zuhören will und mit dir ein Engagement unterschreibt”.
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